2024-04-08
Ich spreche über (deutsche) Politik und (deutsche) Medien:
Nicht dass ich meine, dass sie ihm zujubeln – das nicht. Aber Sie ehren ihn, indem sie dessen Völkerrechtsverbrechen in ihren Schmähschriften und -reportagen ganz auslassen oder gar verstecken.
Insgesamt tun sie das, was zeitgeistlich politisch/medial en vogue ist. Sie schmähen ihn wg. seiner Nähe zu Wladimir Putin und lassen Schröders eigen Blaupause, nämlich dessen Beteiligung Deutschlands am völkerrechtswidrigen Jugoslawienkrieg 1999 für Putins völkerrechtswidrigen Ukrainekrieg 2022 aus. – Grob gesagt, Sie waschen ihn rein.
Makaber angesichts der Tatsache dieses NATO-Massakers vor exakt 25 Jahren – also parallel zum 80. Geburtstages eines seiner Stifter, Gerhard Schröder nämlich. Dieses Ereignis spielt dieser Tage keine Rolle: Schröder-Tratsch ist angesagt. Achtundsiebzig Tage lang bombardierten 18 NATO-Staaten 1999 ohne UNO-Mandat serbische Krankenhäuser, Schulen, Wasserwerke und Chemiebetriebe. Dieser erste Angriffskrieg mit deutscher Beteiligung seit 1945 führte zu einer ökologischen und humanen Katastrophe. Selbst Uran-Munition kam zum Einsatz.
Den Gipfel der Frechheit leistet sich Marco Kasang auf spiegel.de. In seinem boulevardesken Filmchen von ganzen 3:25 Minuten laudatiert er Schröder als »Kümmerer und Anpacker«. Wörtliche Rede: »Er besucht von Hochwasser bedrohte Ortschaften, schickt deutsche Soldaten in den Kosovo und spricht mit den Beschäftigten des soeben geretteten Holzmann-Konzerns.« Und der Anpacker im völkerrechtswidrigen Jugoslawienkrieg 1999 darf sich zum Irakkrieg als Friedenskanzler darstellen (2:09 Min.). – Kosovo als Fußnote.
Ich habe ihm eine Protest-E-Mail geschrieben:
Betreff: spiegel.de, 07.04.2024, 07.00 Uhr: 80. Geburtstag des Altkanzlers
Datum: Sun, 7 Apr 2024 10:09:29 +0200
Von: Jürgen Beineke <j.beineke@t-online.de>
An: marco.kasang@spiegel.de
spiegel.de, 07.04.2024, 07.00 Uhr
80. Geburtstag des Altkanzlers
Das sind die denkwürdigsten Szenen von und mit Gerhard Schröder
Hallo Marco Kasang,
Schröder als »Kümmerer und Anpacker« (1:17 Min.):
»Er besucht von Hochwasser bedrohte Ortschaften, schickt deutsche Soldaten in den Kosovo und spricht mit den Beschäftigten des soeben geretteten Holzmann-Konzerns.« Und der Anpacker im völkerrechtswidrigen Jugoslawienkrieg 1999 darf sich zum Irakkrieg als Friedenskanzler darstellen (2:09 Min.).
Komisch: Gerhard Schröder, den Kriegsverbrecher, scheint es nie gegeben zu haben, den Kriegsverbrecher von 1999, der Deutschland gemeinsam mit dem grünen Taxifahrer und dem NATO-Angriffsbündnis Jugoslawien völkerrechtswidrig zerlegt hat, um das Kosovo abzutrennen und um sich selbst dort für alle Zeiten niederzulassen (Camp Bondsteel ist eine Militärbasis der United States Army nahe Ferizaj im Kosovo.)
Der Deutsche Bundestag stimmte am 16. Oktober 1998, also bereits drei Wochen nach der Bundestagswahl, in einer Sondersitzung mit großer Mehrheit diesem Vorgehen der NATO gegen Jugoslawien und einer Beteiligung der Bundeswehr an möglichen Luftschlägen zu. Von den 584 anwesenden Abgeordneten stimmten 503 dafür.
Schröder/Fischer-Deutschland, zusammen mit weiteren 18 NATO-Mitgliedern, lieferten geradezu die Blaupause für Putin-Russlands Krieg gegen die Ukraine seit Februar 2022.
2001: Seine Vertrauensfrage gegenüber dem deutschen Parlament zur Durchsetzung Deutschlands am Afghanistankrieg 2001 hat es wohl auch nicht gegeben. Die Vertrauensfrage gilt im deutschen Parlamentarismus als Druckmittel des Bundekanzlers, um für seine Regierungspolitik eine handlungsfähige Mehrheit zu erreichen. Gerhard Schröder bediente sich am 16. November 2001 der Vertrauensfrage, damit möglichst alle Abgeordneten der rot-grünen Koalition im Deutschen Bundestag für einen Bundeswehreinsatz in Afghanistan stimmten.
Und was den Irakkrieg 2003 angeht, so hat es auch sie gegeben: DIE DEUTSCHE MITTÄTERSCHAFT am völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen den Irak.
Warum wird das von Ihnen nicht verbalisiert, warum halten Sie das dem Mann nicht vor?
Acht Billionen US-Dollar haben sich die Herrschaften für ihren War On Terrorism kosten lassen – den Jugoslawienkrieg, der dieser Tage sein 25. „Jubiläum“ erlebt und von Politik und Medien ignoriert wird – nicht eingerechnet.
Acht Billionen für die Zerstörung von Menschen, Gütern, Umwelt und Natur. Der kollektive Westen hat mindestens 37 Millionen Menschen heimatlos gebombt, 4,5 Millionen zudem abgeschlachtet. – Und immer mit im Boot das Schröder- und Merkel-Deutschland.
Gerhard Fritz Kurt Schröder und andere Bellizisten wie William (Bill) Jefferson Clinton, Al Gore, Madeleine Albright (†), , Rudolf Albert Scharping, Joseph Martin Fischer, George W. Bush, Colin Luther Powell (†), Donald Henry Rumsfeld (†), Paul Wolfowitz, Condoleezza Rice und Tony Blair, sowie Barack Hussein Obama II, Hillary Diane Rodham Clinton, Donald Trump, Joe Biden und letztlich auch Angela Merkel mit Massenermordungen und extralegale Hinrichtungen von rund 1,5 Millionen und Vertreibungen von inzwischen 37 Millionen Menschen gehören/gehörten als Kriegsverbrecher vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag angeklagt zu werden! Mit dem Russland-Ukraine-Krieg hat sich auch Wladimir Putin dazugesellt.
Und davon kein einziges Wort in Ihrem boulevardesken Beitrag über Gerhard Schröder. Hierfür wird er nicht geächtet! – Wie pervers ist das denn? Wie pervers ist die neue Kriegstüchtigkeitspropaganda von Politik und Medien?
Mit freundlichen Grüßen
Jürgen Beineke
…
Sven Gösmann, Chefredakteur Deutsche Presse-Agentur GmbH, und Michael Fischer von den Ruhr Nachrichten veröffentlichten in deren Castrop-Rauxel-Ausgabe vom 06.04.2024 den Inhalt ihres Interviews mit Gerhard Schröder „Ich bereue nichts“. Und siehe da – Schröders auch völkerrechtswidrige Deutschland-Kriegsbeteiligungen in sowohl Jugoslawien 1999, als auch Afghanistan 2001, als auch Irak 2003 scheint es nie gegeben zu haben. Die beiden Medienmitarbeiter sowie der Ex-Kanzler leisten sich hierfür eine grandiose amnestisch/pathologische Entgleisung
Interview-Auszug:
»Von Ihren 80 Lebensjahren waren Sie acht Jahre Ministerpräsident, sieben Jahre Bundeskanzler. Sie sind 61 Jahre Mitglied der SPD. Mit welchen Entscheidungen und Errungenschaften wollen Sie ihr politisches Lebenswerk verbunden wissen?«
»Innenpolitisch ist es die Agenda 2010, die zwar in meiner eigenen Partei und auch in den Gewerkschaften auf Widerspruch und Widerstand gestoßen ist. Aber ich glaube, im Ergebnis kann man mit den Erfolgen dieser Agenda zufrieden sein. Sie hat Deutschland von einem kranken Mann in Europa zu einer starken Frau gemacht, wenn ich das mal mit Blick auf meine Nachfolgerin so sagen darf. Das zweite und gleichermaßen Wichtige war unser Nein zum Irakkrieg. Denn wie sich gezeigt hat, war das historisch gar nicht so falsch. Vor allen Dingen, so wie es dann gemacht worden ist und wie es sich entwickelt hat, hat es den Frieden in der Region nicht nähergebracht, sondern international mehr Schwierigkeiten verursacht.«
»Gibt es etwas, das Sie rückgängig machen würden?«
Schröders Antwort:
»Es gibt viele Situationen, wo ich Verletzungen zugefügt habe innerhalb meiner Partei, aber auch nach außen. Da würde ich gerne sagen: Leute, das war nicht so gemeint, in der damaligen Situation vielleicht, aber in der Rückschau eigentlich nicht. Aber ansonsten, was die wesentlichen Entscheidungen angeht, stehe ich dazu.« – Toll, wirklich toll: Schröders erbärmliche und empörende Kriegsopfer-Politik spielt in den Betrachtungen der Medienmitarbeiter und des Ex-Kanzlers keine Rolle.
Auch diesen beiden Medienmitarbeitern habe ich eine ähnlich lautende Protest-E-Mail zugesandt:
Betreff: Ruhr Nachrichten | Castrop-Rauxel-Ausgabe vom 06.04.2024: „Ich bereue nichts“
Datum: Sat, 6 Apr 2024 10:59:48 +0200
Von: Jürgen Beineke <j.beineke@t-online.de>
An: info@dpa.com, Lokalredaktion Castrop castrop@ruhrnachrichten.de
…
Der Axel-Springer-dekorierte Lucas Stratmann (ich habe seinen 60-minütigen Film vollständig angeschaut und auf meinen Rechner geladen) unterschlägt ebenfalls, dass der Schurken-Ex-Kanzler Gerhard Schröder ein Kriegsstifter ist. Er beginnt seinen Film zwar mit einem Einspieler, auf dem auch Joschka Fischer zu sehen ist, das war dann aber wohl schon alles zum Jahr 1998, alsdann präsentiert er das Konterfei des Schurkenpräsidenten George W. Bush und Schröders Kommentar, offensichtlich anlässlich des bevorstehenden Irakkriegs 2003: »Mit Krieg und militärischer Intervention, davor kann ich nur warnen. Das ist mit uns nicht zu machen.« – Damals befand sich Schröder im Wahlkampf (Die Bundestagswahl 2002 fand am 22. September 2002 statt).
Auch ihm habe ich eine ähnlich lautende Protest-E-Mail zugesandt:
Betreff: Außer Dienst? Die Gerhard Schröder Story
Datum: Thu, 4 Apr 2024 11:26:26 +0200
Von: Jürgen Beineke <j.beineke@t-online.de>
An: 45min@ndr.de
…
Zusammenfassung:
Der Ex-Kanzler Gerhard Schröder gehört zur westlichen Bellizisten-Horde, die Deutschlands Politik seit 1999 auf Kriegskurs hielt. Er ist einer der Väter des ersten Angriffskriegs mit deutscher Beteiligung seit 1945 und exterritorialer Kriegseinsätze. Seit Dezember 2002 gilt: „Die Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland wird auch am Hindukusch verteidigt. “
Politische wie mediale Propaganda hetzt gegen ihn wg. seiner Nähe zu Putin und verschweigt deswegen sogar obsessiv dessen (besser: unsere) Menschheitsverbrechen, machen sich insofern mit ihm gemein. Hieran wird die lebensgefährliche Pervertierung des politischen wie medialen Personals erneut deutlich.
Admin - 16:15:34 @